Geschichtliches zur Ohrakupunktur
Wie wahrscheinlich jeder weiß, ist der Ursprung der Akupunktur in China. Aber nicht so bekannt ist die Entstehungsgeschichte.
Die Ohrakupunktur spielte in China eine untergeordnete Rolle. Die rein chinesische Vorgehensweise hat es nur in der Tang-Dynastie gegeben, vom Jahre 618-907 nach Christus. Von dort aus wurde die Ohrakupunktur über die Handelsstraßen nach Indien, Afrika und Persien verbreitet. In China selbst ist die Ohrakupunktur in Vergessenheit geraten.
Die in Europa neu entwickelte Ohrakupunktur fand in China, speziell an der Universität in Nanjing großen Anklang und wurde von den chinesischen Wissenschaftlern dort übernommen.
Die Kauterisation der Ohrmuschel wurde schon vor 2000 Jahren in Persien und Ägypten angewandt und auch bei Hippokrates, der ca. von 460-370 v. Chr. Lebte. (Kauterisieren bedeutet: mit einem heißen Gegenstand brennen)
In Europa war es Dr. Paul Nogier, ein französischer Landarzt, der schon ca.1948 die Ohrakupunktur wieder entdeckte.
Bei vorhandenen Ischias-Beschwerden fand er eine Drucksensibilität der Ohrmuschel und einen veränderten Pulsschlag und entdeckte, dass sich die gesamte Wirbelsäule auf die Ohrmuschel projizierte.
Im Laufe der Zeit kamen immer neue Punkte auf dieser, von ihm erstellten, Ohrkarte hinzu. Außerdem entdeckte er 1968 den nach ihm benannten Nogier-Reflex, eine reflexartige Reaktion des Pulses bei Berührung der Ohrmuschel.
Durch die Erfindung der Hautwiderstands-Messung in den 70 er Jahren war es erstmals möglich, die Ohrpunkte elektronisch zu orten und ihre Größe zu bestimmen. Sie haben einen Durchmesser von 0,1 – 0,3 mm und sind inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen worden.